30.03.2022

OMOD® eine Lösung zur Integration von Mikromobilität in den ÖPNV?

Allein das Bundesministerium für Digitales fördert(e) mehrere Projekte zum Thema Mikromobilität(1).

Zwei Projekte davon sind sogar mit Projektbeteiligung der Stadt Regensburg:

• PaMiMob(2) das im Juli 2021 abgeschlossene Projekt, das zeigen sollte, ob Mikromobilität den motorisierten Individualverkehr reduzieren könnte

und

• ZlSteM (3) das im Okt. 2021 gestartete Projekt, das eine prototypische Umsetzung liefern soll zur Kombination von Mikromobilitätsangeboten mit anderen Verkehrsträgern zur Steigerung der Akzeptanz der Mobilitätsalternativen. Themen sind hier die Datenbereitstellung und Datenkopplung für eine zielgerichtete Steuerung, Integration und Management von Mikromobilitätsangeboten in Kombination mit anderen Verkehrsträgern.

Zu den Projektansätzen und -zielen der hier genannten Projekte möchte ich zusätzlich auf das Positionspapier (4) der ‚Plattform Shared Mobility‘ verweisen, das ähnliche Ziele und Intentionen erwähnt. 
Dieses Dokument habe ich im Blog hochgeladen, ergänzt um Markierungen mit OMOD® relevanten Aussagen (5).

Mein Fazit wäre: Es wird an mehreren Stellen für das gleiche ‚gekämpft‘. Es fehlt allein an der zielgerichteten Bündelung dieser Aktivitäten.

Meine Frage ist nun:
Führt das OMOD®-Konzept zu dieser zielgerichteten Bündelung der Aktivitäten für eine bedarfsorientierte ‚rund um die Uhr‘ ÖPNV-Mobilität im städtischen und stadtnahen Umfeld?

Bitte schreiben sie uns ihre Antwort hierzu ins Kommentarfeld.

Im Weiteren möchte ich folgenden Feststellungen und Schlussfolgerungen aus dem Projektbericht zu PaMiMo(3) die Lösungen mittels OMOD®-Konzept gegenüberstellen.

(Seite 4)
“Der öffentliche Nahverkehr stellt zwar eine umweltfreundliche Alternative dar, ist jedoch zeitweise überlastet und bei Umsteigebeziehungen zeitlich unattraktiv (OMOD-Lösung 1). Er kann nur mittel- bis langfristig an das wachsende Mobilitätsverlangen angepasst werden (OMOD-Lösung 2). Insbesondere auf Kurzstrecken könnte der ÖPNV durch Mikromobilitätsangebote entlastet bzw. noch nicht erschlossene Gebiete an den ÖPNV angebunden werden (OMOD-Lösung 3).”

(Seite 8)
“Auffällig ist zudem, dass der ÖPNV über alle Wegestrecken hinweg einen geringen Anteil hat (1% – 17%). Somit könnte durch eine intelligente Vernetzung des ÖPNV mit den Sharing-Dienstleistungen die Attraktivität beider Alternativen gesteigert werden (OMOD-Lösung 4).”

(Seite 21)
“Unter der Betrachtung aller Sharing-Fahrzeuge wurden die Teilnehmer gefragt, ob die Buchung über eine gemeinsame App für alle Mobilitätsangebote die Nutzung erhöhen würde (OMOD-Lösung 5). Das Ergebnis zeigt, dass 77% die Sharing-Angebote häufiger nutzen würden. Ebenfalls wurde nach der Steigerung der Attraktivität durch die Integration von Sharing-Fahrzeugen in die ÖPNV Tickets gefragt (OMOD-Lösung 6). Auch hier gab es mit 73% großen Zuspruch seitens der Teilnehmer.”

(Seite 22)
“Den Umfrageteilnehmern wurde am Ende der des Fragebogens die Möglichkeit gegeben, Kommentare in einem Freitextfeld abzugeben (s. Abbildung 3.24). Etwa ein Drittel der Teilnehmer hat diese Möglichkeit wahrgenommen. Die abgegebenen Kommentare wurden in Rubriken eingeteilt. Die mit deutlichem Abstand meisten Kommentare wurden in der Rubrik Infrastruktur und Sicherheit abgegeben. Deutlich wird, dass neben Wünschen zu infrastrukturellen Änderungen sowohl der Umweltschutz als auch die Intermodalität und Vernetzung der Mikromobilität mit dem ÖPNV (OMOD-Lösung 7) häufig genannt wurden.”

(Seite 22-23) 
“Intermodalität und Vernetzung mit dem ÖPNV 
• „alle Mobilitätsangebote mit einem Ticket nutzbar (OMOD-Lösung 6)“ 
• „[ÖPNV] Linien umständlich geführt (OMOD-Lösung 7)“ 
• „Ringlinie und Erhöhung der Takte (OMOD-Lösung 7)” 
• „Rad-Bus-Rad wäre perfekt (OMOD-Lösung 3)“ 
• „gemeinsame App finde ich super (OMOD-Lösung 5).”

(Seite 23)
“Die Erhebungen haben weiterhin gezeigt, dass durch die Nutzung des ETR neben der deutlichen Reduktion des MIV (47%) und MIV-Mitfahreranteils (56%) auch eine erhebliche Reduktion der ÖPNV-Nutzer (35%) eintritt. Es ist offensichtlich, dass kurze ÖPNV-Strecken innerhalb des Stadtgebietes durch ETR-Fahrten ersetzt werden (OMOD-Lösung 8). Andererseits wird die Attraktivität bei ÖPNV-Einpendlern durch das zusätzliche Mobilitätsangebots (OMOD-Lösung 8) des ETR gestärkt.”

(Seite 24)
“Die Ergebnisse und Erkenntnisse sind übertragbar auf andere Kommunen / Regionen mit vergleichbarer Topologie, Siedlungsstruktur und Größe.  … In Deutschland gelten 67 Städte laut Definition zu den „kleinen Großstädten“. Davon haben 30 Städte zwischen 150.000 und 250.000 Einwohner. Das Skalieren der Erkenntnisse aus der Studie PaMiMob auf diese Städte könnte durch solche Charakteristika wie städtische Infrastruktur, Stadtmorphologie, Struktur des ÖPNV Netzes (Ringbahn, sternförmig etc.), Budgetierung, Verantwortlichkeitsstrukturen gegeben sein (OMOD-Lösung 9). Dennoch gibt es in den verschiedenen Kommunen Spezifika, die in die Betrachtung einbezogen werden müssen, wie gewachsene Strukturen, unter- oder überbesiedelte Gebiete oder auch Bevölkerungsstruktur.”

OMOD® hat dafür folgende Lösungen parat:

OMOD-Lösung 1: 
Mit OMOD® surfen sie im Liniennetz über die Umsteigestellen hinweg stets mit dem Blick in Richtung ihres Fahrziels.
OMOD® stellt die Anschlussverbindungen an den Umsteigestellen auf die nachfolgenden Transportfahrzeuge sicher.

OMOD-Lösung 2: 
OMOD® macht die Nahverkehrsplanung bedarfsorientiert und in Echtzeit. Die vorhandenen Transportkapazitäten werden dann von OMOD® zum Einsatz gebracht, wenn sie auch benötigt werden.
Genauso wie sich Video On Demand  gegenüber klassischen Fernsehprogrammen durchgesetzt hat, wird sich Mobility On Demand gegenüber schreibtischgeplanten ÖPNV-Fahrplänen durchsetzen.

OMOD-Lösung 3: 
OMOD® identifiziert per se den Transportbedarf auf den Teilstrecken zwischen den Umsteigestellen und setzt alle zugelassenen und geeigneten Transportfahrzeuge entsprechend ein.
Dabei geht OMOD® auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Fahrgäste ein.

OMOD-Lösung 4: 
OMOD® ist die intelligente Vernetzung aller Transportanbieter - ob als Sharing- oder Fahrdienstanbieter.

OMOD-Lösung 5: 
Der Fahrgast gibt seinen Fahrwunsch - Ziel, Ankunftszeit, Fahrt-  und Komfortwünsche - über OMOD® ein. 
OMOD® Trade ermittelt die optimalen Transportmittel und den Gesamtpreis für die angefragte Reise. 
OMOD® Trade kümmert sich für den Fahrgast um die Tarifkomplexität.

OMOD-Lösung 6: 
Wir als OMOD® werden für die Mobilitätswünsche der Fahrgäste der Vertrags- und Ansprechpartner sein. 
Über die Menge der entstehenden OMOD®-Fahraufträge werden wir die Preiskonditionen mit sämtlichen Fahrdienstanbietern und ÖPNV-Aufgabenträgern zum Wohle der OMOD®-Fahrgäste entsprechend verhandeln.

OMOD-Lösung 7: 
OMOD® hebt die Umsteigestellen im ÖPNV-Liniennetz für eine optimale Nahverkehrsplanung hervor und disponiert auf den damit identifizierten Teilstrecken die erforderlichen Transportmittel bedarfsorientiert. 
Mit den erfassten OMOD®-Fahraufträgen werden neben den dauerhaften, statischen Haltestellen auch ‘virtuelle’ Haltestellen identifiziert, an denen die Fahrgäste bereits aussteigen können, um ihr endgültiges Reiseziel weg- und zeitoptimiert erreichen zu können.

OMOD-Lösung 8: 
Die durchgeführte Studie im Rahmen des BMVI-geförderten Projekts PaMiMob hat mit der dort durchgeführten Umfrage gezeigt, dass die Bürger bereits konkret mit den elektrischen Tretrollern (ETR) als einen Vertreter neuer Sharing-Mobilitätsformen Vorteile im intermodalen Mix an Transportfahrzeugen zum Erreichen ihrer Fahrziele feststellen. Das nehmen wir als eine Bestätigung für unser OMOD®-Konzept war.

OMOD-Lösung 9: 
Die durchgeführte Studie im Rahmen des BMVI-geförderten Projekts PaMiMob gibt uns berechtigte Hoffnungen und Hinweise, dass sich das OMOD®-Konzept als grundlegende Lösung - ähnlich der Definition zum Stromnetz mit 220V 50 Hz Wechselspannung - für einen bedarfsorientierten und intermodalen ÖPNV eignen wird auf dem sich viele weitere Anwendungsfälle abbilden lassen.

(1) BMDV - Projekte (bmvi.de)

(2) BMDV - Datenbasierte Potentialanalyse zur Integration der Mikromobilität in städtische Verkehrssysteme – PaMiMob (bmvi.de)

(3) BMDV - Zielbringende Integration, Steuerung und Management von Mikromobilitätsdienstleistungen auf Basis von Datengrundlagen - ZISteM (bmvi.de)

(4) PSM in der Presse (shared-mobility.eu)

(5) PSM_Positionspapier.pdf

Admin - 01:40 | Kommentar hinzufügen

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